//Performance//
Beide sind 1946 geboren, also feiern beide 2016 ihren 70. Geburtstag. Beide haben ihre Karriere an der Seite ihres Partners begonnen, um im Anschluss solo erfolgreicher zu werden. Beide zelebrieren die selbstreferentiellen Ansätze in ihrem jeweiligen Werk vor dem Bewusstsein der großen eigenen Leistung. Beide Biografen erzählen eine von Kämpfen und Rückschlagen gefüllte Emanzipationsgeschichte. Beide bilden ihre jeweils eigene Kategorie. Wie ist aber ihre Arbeit im jeweils eigenem Gebilde zu bemessen? Kann man ein Werk der Bildenden Kunst überhaupt mit einem des Pops vergleichen? Treffen sich beide bei Lady Gaga? Der Vergleich zwischen Marina Abramovic und Cher rührt an den fundamentalen Unterschied zwischen dem Dispositiv der Bildender Kunst und dem der Popmusik. Wird der Pop in die Kunst integriert wie im Ready-Made oder im Camp, bilden sich neue Kategorien, die zwar den Kanon der Kunst erweitern, aber dennoch nicht an KUNST heranreichen. Die Schlussfolgerung aus dem Vergleich der beiden Künstlerinnen sagen mehr über die Perspektive als über den jeweiligen Gegenstand aus. Wie generiert sich die Norm im Kunstsystem? Wie gestaltet sich der Rahmen für Pop? Welche Rolle spielen Nacktheit, Geld, Perfektion, Emanzipation, Selbstreferenzialitat, „Authentizität“ und Comeback im Dispositiv der Bildenden Kunst bzw. der Popmusik? Was macht den Unterschied zwischen Reenactment und Cover aus? Wie verhält sich die Macht im Spannungsverhältnis zwischen Original und Neuinterpretation? Was ist spezifisch für die beiden Künstlerinnen? Die Auseinandersetzung mit den zwei Künstlerinnen soll als eine Schablone für das Selbstverständnis als Performancekünstler*in dienen.
Licht & Ton: Dominik Hallerbach
Komposition: Julian Gerhard, Johannes Hentschke, Friederike Schmidt-Colinet
Mit freundlicher Unterstützung der Hessichen Theaterakademie, des Stadttheaters Gießen, des Frankfurter Labs, des Instituts für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen, der Gießener Hochschulgesellschaft, des AStA der Justus-Liebig Universität Gießen, des Kulturamts der Stadt Gießen und des Kulturamts der Stadt Frankfurt/Main.
Bisherige Vorstellungen:
16.4.2016, 16 Uhr, Wilsonstraße on tour, Frankfurt LAB
26.2.2016, 20 Uhr, zeitraumexit, Mannheim
19.11.2015, 20 Uhr, taT-Studiobühne, Gießen
Premiere 18.11.2015, 20 Uhr, taT-Studiobühne, Gießen
Vorpremiere 13.9.2015, 18 Uhr, Frankfurt LAB